Der Rückbau des alten Gebäudebestands auf dem acht Hektar großen Gelände hat vor wenigen Wochen begonnen. Auf dem Areal entsteht in den kommenden Jahren ein neues zukunftsweisendes Wohnquartier. Um auf der vormals von der Diakonie Stetten genutzten Fläche neuen Wohnraum und andere Nutzungsformen zu schaffen, sind viele Schritte nötig. Im Oktober 2020 ging der Entwurf von UTA Architekten einstimmig als Sieger des ausgelobten städtebaulichen Wettbewerbs hervor. Seit dieser Entscheidung wurde der Siegerentwurf weiter verfeinert, es wurden zahlreiche Gutachten zum Areal durchgeführt und gemeinsam mit fachlichen Expert:innen sowie Vertreter:innen aus den Reihen der Projektgemeinschaft, der Gemeinde Kernen und der IBA’27 der Rahmenplan erarbeitet. Hier flossen auch die Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung ein, die bereits im Jahr 2018 gestartet war.
Die Verabschiedung des Rahmenplans durch den Kernener Gemeinderat war gleichzeitig der Startschuss für das Verfahren zum Bebauungsplan - auch B-Plan genannt. Ein neuer Bebauungsplan für das Areal auf der Hangweide ist deshalb erforderlich, weil es bisher lediglich als Sondernutzungsfläche ausgewiesen ist. Ein Wohnungsbau wäre daher ohne Änderung der rechtlichen Gegebenheiten bisher nicht möglich. Auch ist der Abgrenzungsbereich des Quartiers nach Norden hin zu zur geplanten Verlängerung der Friedrichstraße erweitert worden. Der verabschiedete Rahmenplan dient als Grundlage für den Vorentwurf des B-Plans. Die Bürger werden frühzeitig am Verfahren beteiligt. Für Herbst 2022 ist hierzu eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant.
Der „Projektbeirat Hangweide“ begleitet ebenfalls die Entwicklung des Zukunftsquartiers. Seit Oktober 2021 ist die Hangweide zudem eines von inzwischen 16 Projekten der Internationalen Bauausstellung StadtRegion Stuttgart 2027. Die Planungskonzeption der Hangweide beinhaltet das städtebauliche Leitbild des „Urbanen Dorfes“, eine landschaftsplanerische Einbindung, ein Mobilitätskonzept für ein autoarmes Quartier und Ansätze für das soziale Miteinander sowie öffentliche und private Infrastruktur.
Bei einem Projekt wie dem Zukunftsprojekt Hangweide sind viele formelle Schritte, Verfahren und Beschlüsse einzuhalten, bis der eigentliche Bau starten kann. Bei der Umsetzung dieser Prozesse arbeiten die drei Projektpartner der Projektgemeinschaft Hangweide eng zusammen. Auch die Bürger*innen werden immer wieder in den Prozess eingebunden.
Gemäß dem derzeitigen Projektterminplan ist der Baubeginn erster Gebäude für den Zeitraum ab Ende 2024/Anfang 2025 geplant, so dass eine Fertigstellung dieser ersten Gebäude und der Einzug der ersten Bewohner:innen für das Jahr 2027 vorgesehen ist.